Konstantin Wecker & Jo Barnikel “Solo zu zweit”

EINE MAGISCHE NACHT VOLLER POESIE

Einen besonderen Höhepunkt in der noch jungen Vereinsgeschichte des „Kulturzwickls Zwettl“ gab es am Donnerstag, dem 21. September 2023: Im bis auf den letzten Platz ausverkauften Stadtsaal bot der bekannte deutsche Liedermacher Konstantin Wecker, musikalisch begleitet von seinem langjährigen Bühnenpartner Jo Barnikel, sein Programm „Solo zu zweit“. Es war ein sehr poetischer Abend mit einer wunderbaren Musik und zwei wunderbaren Künstlern – kurz gesagt: es war ein magischer Abend!

Gleich zu Beginn gab es eine Video-Botschaft von Pippo Pollina, mit dem für den Kulturzwickl eigentlich alles begann. Pollina stand schon vielfach gemeinsam mit Konstantin Wecker auf der Bühne und sandte seinem Freund wie auch dem Zwettler Publikum eine verbale Umarmung.  Pippo wird im Mai 2024, zum bereits vierten Mal, im Rahmen seiner „Solo in concerto“-Tour auch wieder in Zwettl zu Gast sein.

Wecker sang, spielte am Klavier (auch vierhändig mit Jo Barnikel), las aus seinen Büchern, erzählte aus seinem Leben, präsentierte sich dabei humorvoll, emotional, nachdenklich, tiefsinnig, romantisch und – wie gewohnt – sehr, sehr sozialkritisch. Und sorgte so bei den Zuhörern für ein Wechselbad der Gefühle – ob es um die Liebe ging, seine Kinder, seinen sterbenden Vater, den Holocaust, das Thema Demenz oder sein stetes Plädoyer gegen den Krieg. Zu hören waren nicht nur Eigenkompositionen, sondern auch Lieder anderer, wunderbarer Komponisten, wie etwa eines aus Mikis Theodorakis KZ-Zyklus oder Lucio Dallas „Caruso“, zu dem Wecker einen deutschen Text geschrieben hat.

Wecker, der durch und durch ein Poet ist, schrieb – inspiriert von der Mutter – bereits im Kindesalter Gedichte, und auch die Musik wurde ihm förmlich in die Wiege gelegt, nämlich väterlicherseits. So sang er gemeinsam mit dem Vater bereits in sehr jungen Jahren Opernarien, etwa als Violetta in „La Traviata“ – ein Hörgenuss, der sogar eingespielt wurde.

Mit Jo Barnikel steht er bereits seit über 30 Jahren auf der Bühne, „und wir haben in dieser Zeit viel erlebt. Du hast mit Deinem unglaublich großen Können und Deiner wahnsinnigen Musikalität nicht nur meine Musik, sondern auch meine Poesie bereichert!“, streute er ihm Rosen. Nicht zu Unrecht, denn der begnadete Pianist entlockte dem Klavier Töne, die mal kraftvoll und laut, mal leise und sanft förmlich in den Zwettler Himmel hinauf perlten, wie etwa bei Puccinis „Nessun dorma“.

Zum Abschluss gab es nicht nur Standing Ovations seitens des Publikums, sondern auch mehrere Zugaben, eine mit einem besonderen Highlight: Wecker schlenderte singend durch die Zuschauer-Reihen, und es gab sogar eine Umarmung für einen Gast. Mit dem italienischen Gute-Nacht-Lied „Buonanotte Fiorellino“ von Francesco De Gregori entließ der großartige Liedermacher das begeisterte und sehr berührte Publikum schließlich in die Nacht.

„Was für eine Nacht“, zog Kulturzwickl-Obmann Gerhard Uitz Bilanz. „Es war ein außergewöhnlicher und besonders stimmungsvoller Abend voll von Poesie und Musik. Wir sind dankbar, dass wir dieses Konzert gemeinsam mit der Stadtgemeinde Zwettl veranstalten durften, und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen!“ Von Konstantin Wecker wiederum gab es Lob für den Kulturzwickl: „Wir brauchen solche Vereine, wir brauchen Kultur, um uns Mut zu machen!“

Danke an Peter Koppensteiner für die phantastischen Fotos – und danke an unser wie immer großartiges Stage Support Team!