War es Konzert, war es Kabarett, war es Musikkabarett, war es ein Mitmachkonzert für Erwachsene, Philosophiestunde, Seelenstriptease oder war es gar ein Eheseminar? Zusammenfassend gesagt: Es war von allem ein bisschen was.

Vor allem war es sehr, sehr lustig, was „Bluatschink“, das Duo aus dem Lechtal in Person von Margit und Toni Knittel, an diesem Abend boten. Auf Kulturzwickl-Einladung gastierten die beiden nach zwei äußerst erfolgreichen Kinderkonzerten erstmals mit einem Erwachsenen-Programm im Zwettler Stadtsaal: „Die/Der Schöne und das Biest“. „Du redest so viel Blödsinn den ganzen Tag, hat die Margit zu mir gesagt“, erzählte Toni. „Zwei Tage hat sie mitgeschrieben – und fertig war das Programm!“

Total aus dem Leben gegriffen

In diesem Programm geht es um Beziehungen, um das Verhältnis zwischen Mann und Frau, vor allem aber um die kleinen, feinen Unterschiede zwischen Mann und Frau – und alles, was der Viel- und Schnellredner Toni, musikalisch unterstützt von seiner Margit, da an Menschlichem, Zwischenmenschlichem und allzu Menschlichem im Lechtaler Dialekt auf die Bühne brachte, war total aus dem Leben gegriffen – sie wissen halt, wovon sie reden, der Toni und die Margit, immerhin sind sie bereits seit über 25 Jahren verheiratet, haben vier Kinder und mittlerweile auch fünf Enkelkinder. Und sie haben die Kompetenzen gut verteilt: Er ist der Chef auf der Bühne, sie ist daheim die Chefin.

Erstes Kulturzwickl-Clubkonzert

Es war ein sehr intimer Rahmen an diesem Abend – erstmals war der Zuschauerraum des Stadtsaals probeweise abgeteilt -, was Toni zu der Aussage verleitete: „Wir machen heute Liebe miteinander! Und wir hoffen, dass Ihr Euch auch ein bisschen an diesem Liebesakt beteiligt“, die Standing Ovations am Ende des Abends waren sozusagen der Höhepunkt. „Dieses Publikum gibt’s nur heute, das heißt, wir haben einen One-Night-Stand!“ Mitklatschen und Mitsingen waren also angesagt, und den eingängigen Melodien und unterhaltsamen Texten kann man sich ohnehin nicht entziehen.

Das Paar, das Live-Acts wie diesen sehr schätzt, „weil wir da das Publikum spüren“, führt laut Toni eine „multikulturelle Ehe“, er kommt aus dem Oberlechtal, sie aus dem Unterlechtal. Und gemeinsam singen sie gerne im Lechtaler Dialekt, „denn der singt sich super“. Deshalb durften auch die großen Hits der beiden nicht fehlen, wie „I drah mi um di“, „I han di gera“ und „Funka fliaga“ – letzteres spielte „Bluatschink“ mit Band auch im Jahr 1996 bei einem Auftritt in Zwettl.

Von Affen zum Breimaulfrosch

„Bluatschink“ singen bei jedem Abendkonzert für Erwachse auch ein Kinderlied, in diesem Fall „Da geht’s den Affen gut“, zu dem das gut gelaunte Publikum brav Affengeräusche und -bewegungen machte („Ich mache mich nicht allein zum Affen!“, so Toni). Als eine der Zugaben gab’s dann auch noch den „Breitmaulfrosch“, bei dem die Zuhörer ebenfalls aktiv und begeistert mitmachten (Toni: „Bei Euch sieht es aber eher aus wie Seniorenturnen!“) – Beweis dafür, dass es dem Duo gelingt, nicht nur die Kinder zum Mitmachen zu animieren, sondern auch Erwachsene mit Begeisterung zu erfüllen.

Nach der angekündigten letzten der Zugaben, zu denen auch ein „kleines Zusatzlied“ gehörte für ein Ehepaar im Publikum, das Hochzeitstag hatte, war allerdings noch lange nicht Schluss, und der Abend endete sehr schwungvoll und heiter, bedacht mit viel Applaus und eben den anfangs erwähnten Standing Ovations. Tonis Fazit: „Eine der wichtigsten Ingredienzien für eine gelungene Beziehung ist Humor!“

Gutscheine wurden verlost

Der Verein verloste an diesem Abend auch zwei Gutscheine unter jenen, die sich neu für den Kulturzwickl-Newsletter anmeldeten – Ulrike Hennebichler und Siegfried Schübl dürfen sich über den Besuch eines der nächsten Kulturzwickl-Konzerte freuen.

Ins rechte Licht und den richtigen Ton gesetzt wurden „Bluatschink“ wieder von Dieter „Edi“ Edinger STAGE SUPPORT EVENTTECHNIK und Andreas „Eddi“ Pribitzer. Peter Hahn LIVETECH sorgte für die wunderbare Club-Atmosphäre.